100 Tage Regierung Temer
Wo steht Brasilien heute?
Workshop und Diskussion
mit Constanze Lemmerich
Di, 13.12. 17- 22 Uhr
Allerweltshaus
Bild: Demonstration Avenida Paulista. Quelle: Midia Ninja
Mit einem strengen Sparkurs, drastischen Einschnitten im Sozialbereich und bei der Verwaltung möchte Brasiliens neue Regierung unter Michel Temer (PMDB) dem langhaltenden Konjunkturtief im Land begegnen. Der durch ein umstrittendendes Amtsenthebungsverfahren gegen seine Vorgängerin Dilma Rousseff an die Macht gekommende Präsident setzt dabei in vielen Bereichen auf Privatisierungen und neoliberale Maßnahmen. Radikal werden öffentliche Mittel eingefroren, was Rückschritte in Bezug auf die Einschränkung der Bürgerrechte mit sich bringt.
Die Auswirkungen davon treiben die Zivilgesellschaft und die sozialen Bewegungen seit Monaten auf die Straße. "Fora Temer – Präsident Temer muss weg!" fordern sie. Sie befürchten, dass soziale Errungenschaften und erkämpfte Maßnahmen für mehr soziale Gerechtigkeit aus der politischen Agenda gestrichen werden. Dies wird bereits auf allen Ebenen vorangetrieben, durch die Streichung von Fördergeldern, die Schließung von Ministerien und die Kriminalisierung von Menschenrechtsgruppen.
Wie sieht die Situation Brasiliens nach 100 Tagen Regierung Temer derzeit aus? Wie reagiert die Zivilgesellschaft auf die Entwicklungen? Und wo stehen die sozialen Bewegungen des Landes?
Workshop der Brasiliengruppe in Zusammenarbeit mit Bildung trifft Entwicklung.
Zur Referentin: Constanze Lemmerich ist Soziologin und Autorin. Sie arbeitet als Referentin der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit und lebt derzeit in São Paulo.
Artikel zum Beitrag aus der ILA 399/ Oktober 2016 : Machtwechsel in Brasilien - Demokratischer Werteverfall und das Ende einer politischen Ära