Aktuelles

 

Ab Mai 2017 steht das Projekt Menschenrechte Brasilien in Zusammenarbeit mit Lateinamerika: GLOBAL – NACHHALTIG. Chancen und Risiken für Entwicklungsprozesse mit der Agenda 2030, ein Projekt des Allerweltshaus Köln e.V. für soziale Partizipation, Sichtbarmachung, Sensibilisierung und individuelles sowie gemeinsames Engagement für eine nachhaltige und globale, menschenrechtsbasierte Entwicklung weltweit. Ob in Brasilien, Mexiko, Argentinien oder in anderen Regionen Lateinamerikas - das allerweltshaus leistet entwicklungspolitische Solidaritäts-, Informations- und Bildungsarbeit und unterstützt mit dem Projekt zukunftsorientierte Akteur_Innen im Inland und Lateinamerika, die sich für Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Menschenrechte einsetzen. Durch ein gemeinsames Netzwerk und Partner_Innen hinterfragen und analysieren wir historische und aktuelle Entwicklungen und Auswirkungen auf lokale und globale Ebenen, und möchten die interessierte Öffentlichkeit sowie Multiplikator_Innen über neueste Prozesse informieren, ausbilden, Netzwerke auf- und ausbauen und darüber hinaus gemeinsam Brücken schlagen.

Aktuelles zu dem Projekt Lateinamerika: global - nachhaltig auf unserer Website www.lateinamerika-koeln.de und Facebook Lateinamerika - Allerweltshaus e.V.

 

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Aufruf zur internationalen Solidarität mit der Landlosenbewegung MST in Brasilien

10.05.2017 Allerweltshaus Köln e.V.

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Kampf ums Land in Brasilien: Große Schwierigkeiten und harte Zeiten für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Brasilien. Seit dem kalten Putsch – teils auch schon im spannungsgeladenen Vorfeld - ist die Zahl der Landkonflikte in Brasilien wieder drastisch angestiegen. Nach einem Massaker an Mitgliedern der Landpastorale CPT im Bundesstaat Mato Grosso mit zehn Toten kam es nun im Norden Minas Gerais zu Schüssen durch Privatmilizen auf Mitglieder der Landlosenbewegung MST. Beide Vorfälle waren vorab angekündigt.
Die Konflikte in den Regionen sind seit Langem angespannt und gewinnen seit der Amtsübernahme durch Präsident Michel Temer (PMDB) neue Formen von Gewalt.

Hier der Bericht über die Vorkommnisse in Mato Grosso, Brasilien:
"Am Morgen des 23. April 2017 umzingelten zehn bewaffnete Männer eine Familie vor der Farm Norte América, die zur Gemeinde Capitão Enéas gehört und im Norden von Minas Gerais liegt. Dem Bericht der Familie zufolge hinderten die bewaffneten Männer die Familie daran, weiterzugehen und bedrohten einige Landlose aus dem Camp Alvimar Ribeiro.
Die Bewaffneten feuerten an der Grenze des Camps Schüsse ab und zündeten Feuerwerkskörper, bedrohten die Menschen und kündigten einen Hinterhalt an.

Die Gewalt im ländlichen Raum hat im Jahre 2016 und Anfang 2017 stark zugenommen. Im letzten Jahr sind 61 Arbeiter ermordet worden. Nun gab es in Mato Grosso ein neues Massaker mit mindestens zehn Toten. Angesichts der jüngsten Ereignisse in Brasilien zeigt sich, dass bei fast allen Massakern, Gemetzeln und Morden im Konflikt um Land die Mechanismen der Justiz, die Recht und Sicherheit garantieren sollen, zu spät anlaufen. Was bleibt sind die Ungerechtigkeiten und das Blut der Arbeiter, das im Auftrag oder unmittelbar durch die Hände der Großgrundbesitzer und Barone des Agrobusiness vergossen wird.

In einer kürzlich veröffentlichten Mitteilung stellen die ländliche Oberschicht und der Verband der Landbesitzer ihre Interessen über das Leben von Menschen. Diese zur Landoligarchie gehörenden Verbände verteidigen nicht nur die Latifundien an sich sondern stehen für Gewalt und Umweltzerstörung, für Latifundien, auf denen Waffen und Kugeln zur Tagesordnung gehören. Die Landbesitzer wollen die Anhäufung von Reichtum, Geldwäsche, Landnahme und Morde verschleiern. Abgesehen von Machenschaften, wie denen, die jüngst in der Operation " Carne fraca" aufgedeckt worden sind.

Uns bleiben lediglich Tränen, Blut und Furcht. Aber wir machen deutlich, dass wir uns nicht vertreiben lassen! Heute ist ein Teil des Grundstückes schon im Besitz von Familien aus der Landlosenbewegung. Über einen zwischen dem INCRA und den Prozessbeteiligten geschlossenen Vertrag. Dies wurde auch vom obersten Gericht von Minas Gerais bekräftigt, welches den Prozess der Wiedereingliederung des Besitzes ausgesetzt hat.

Einladung für die Aktion in Brasilien:

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Für die sofortige Agrarreform!
Minas Gerais, 23.04.2017
Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra
Comissão Pastoral da Terra"

Wir, das Allerweltshaus Köln e.V. , allem voran das Projekt Menschenrechte Brasilien sowie weitere zivilgesellschaftliche Organisationen und Einzelpersonen verurteilen die brutale Gewalt gegen die Landbevölkerung Brasiliens wie auch die Vertreibung von Indigenen und ländlichen Gruppen von ihren Territorien.
Mit großer Sorge beobachten wir die aktuelle politische Lage des Landes und fordern die
brasilianische Regierung und ihre Organe auf, den Schutz der Menschen zu garantieren, die verfassungsmäßigen Rechte der Landbevölkerung wie auch der sozialen Bewegungen des Landes zu respektieren und für eine friedliche Lösung der Konflikte zu sorgen.

Köln, den 10.05. 2017
Unterzeichnende Organisationen und Einzelpersonen:
Allerweltshaus Köln e.V
Projekt Menschenrechte Brasilien
kollektiv tonali
Brasilieninitiative Freiburg e.V.

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Möchten Sie über die aktuellen Initiativen und sozialen Bewegung aus Brasilien mehr erfahren, die ihr Recht auf Stadt und soziale Teilhabe artikulieren? Und mehr über die Auswirkungen der aktuellen politischen Umbrüche in Brasilien erfahren?

Auf den Seiten unseres Kooperationspartners alleweltonair bietet sich dafür eine ideale Hör-Gelegenheit: Unsere neuste Sendung zum Thema Menschenrechte - Wohnen, Mobilität & Bildung mit Fokus Brasilien steht dort ab sofort als Podcast zur Verfügung. Hier gehts direkt zum Link.

Veranstaltung verpasst? - Unsere Homepage dient auch zum Schmöckern und Weiterlesen. Online findet Ihr Berichte und Dokumentationen der Veranstaltungen. Hier z.B. der Bericht zum Vortrag von Mario Schenk "Matopiba" - über die neue Agrarfront in Brasilien.

Weitere Berichte und Informationen über vergangene Veranstaltungen unserer Veranstaltungsreihe "Recht auf Stadt" findet Ihr hier.

Wir freuen uns, Sie auf einer unserer Veranstaltungen begrüßen zu dürfen.

Até logo - bis bald!

Das Team von MR Brasilien, Allerweltshaus e.V.

 

                           VERGANGENE VERANSTALTUNGEN

 Flyer1Seite EinTagdanachBunker 201621.10 OMarAntonioPeregrino 27.10 VortragPaulSchweizer farmandtractors pessoas x

Am 26. Januar hatten wir Niklas Franzen, Referent und Journalist aus Berlin/ SaoPaulo zu Gast mit Vortrag und Diskussion zum Thema Wohnungslosenbewegungen in São Paulo. Er forscht seit vielen Jahren zu Recht auf Stadtinitative/n und schreibt u.a. für Lateinamerika Nachrichten und Jungle World.

Von der Exportnation Brasilien und über die Eingriffe auf Umwelt und Natur handelte der Film AGROkalypse - der Tag, an dem das Gensoja kam. Im Anschluss kam ein interessiertes Publikum mit  Regisseur Marco Keller und Almudena Abascal von FIAN e.V. ins Gespräch.

Mit der Ausstellung "Ein Tag danach" - Brasilien nach dem kalten Putsch haben die Künstler*innen Isaumir Nascimento und Yili Rojas (São Paulo/ Berlin) die Umbrüche in Brasilien auf und waren vom 14. - 29. Oktober 2016 im Kollektiv mit anderen Künstler*innen aus Brasilien im Bunker k101 - Raum für Erinnerung! vertreten.

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